Die Geschichte hinter der Finanzstruktur

 

Mein Erfahrungsschatz aus annähernd 30 Jahren Business bewog mich 2020 immer mehr, eine klar verständ­liche Finanzstruktur als Grundlage für jeden Mandanten zu schaffen. In diese sollten meine Erfahrungen aus über 1.500 Beratungsgesprächen einfließen.

Als Benchmark nutzte ich Mandanten mit Rücklagen über 100.000 Euro und deren Umgang mit Geld. Des Weiteren floss zusätzlich Wissen aus Fachbüchern und Biografien ein.

Das Faszinierende dabei war, das diese Mandanten Gemeinsamkeiten im Umgang mit Geld aufwiesen.

Vereinfacht: klar, struk­tu­riert und erfolgreich

Sie hatten klar Ihren Finanzen im Griff.

Bereiche wie

  • Wohnkosten (z.B. Miete oder Hauskosten, Nebenkosten)
  • Konsumkosten (z.B. Lebensmittel, Hygienebedarf, Geschenke, Kleidung)
  • Absicherung & Vorsorge (z.B. Berufsunfähigkeit, Privathaftpflicht, Unfallabsicherung)
  • Kurzfristiges Sparen (z.B. für Urlaub, Shoppen, Flexibilität bei Lohnausfall, anste­henden Reparaturkosten am Auto, am Haus oder bei Gesundheitskosten)
  • Mittelfristiges Sparen (z.B. für einen Autokauf, für 1 Küche, Eigenkapital beim Kauf/Bau eines Hauses und Kauf einer Eigentumswohnung)
  • Langfristiges Sparen (z.B. für die finan­zi­ellen Freiraum und Unabhängigkeit, zu Schließung zur Rentenlücke, einen Lebenstraum erfüllen)

verteilten sich prozentual sehr ähnlich.

Daraus entstand meine Finanzstruktur.

Neben der klaren und einfachen Struktur, welche sich prozentual am Einkommen orien­tiert, flossen Punkte wie Mischung von Geldwerten und Sachwerten, eine Prioritätensetzung bei Absicherungen und Vorsorge und die eigenen Wünsche und Vorstellungen der Mandanten ein.

Und schon war meine Finanzstruktur geschaffen, nach der ich mich als Finanzcoach immer gesehnt habe.

Funktionell wie ein Getriebe eines PKWs oder wie das Zusammenspiel einer Fußballmannschaft. Es geht weniger um einen „Star bzw. ein außer­ge­wöhn­liches Produkt (was auch wichtig sein kann), sondern viel mehr um eine Symbiose der einzelnen Puzzleteile.

Voller Begeisterung konnte ich den neuen Ansatz nicht erwarten und war davon überzeugt, dass der logische Vorteil von jedem Mandanten von allein erkannt würde.

Doch die Realität sah anfangs anders aus.

Zum einen kannten meine Mandanten einen anderen Ansatz in meiner Beratung. Er war geläufig und bequem, weil dieser über längere Zeit grund­sätzlich gleich war.

Zum anderen überhäufen uns die Medien mit Themen wie Vergleichen und Preiswert.

Unabhängig von meiner Tätigkeit sehe ich das anders.

Zum einen ist ein steigendes Lohngefüge erwünscht, jedoch sollen Endpreise nicht steigen. Dieser Ansatz zeugt aus meiner Sicht von wenig Intelligenz.

Wenn Lohnkosten steigen, steigen die Endpreise.

Das Umdenken war und ist für die Mehrzahl der Mandanten die größte Herausforderung.

Die ersten Gespräche, wo jede einzelne Vorbereitung eines Gespräches ca. 90 Minuten dauerte, endeten anders als erhofft. Die Meinung der Mandanten ging in die Richtung „Das ist echt inter­essant und ernüch­ternd … wir lassen es trotzdem so“.

Ich brauchte etwas Zeit, um diese Ergebnisse einzuordnen.

Die Frage war nun:

Wie kann ich den Vorteil, der greifbar war in Klarheit, Sicherheit und Rendite, so darstellen, dass dieser Vorteil auch verständlich war?

Ich fing an, verschiedene Auswertungstools zu bauen, zu gestalten, weiterzuentwickeln.

Ich erinnerte mich an den Bereich Software. Da kommen Programme auf den Markt, welche noch Macken und Fehler haben, welche erst nach und nach abgestellt werden. Denn da geht es um Geschwindigkeit. Wer der Erste ist, hat einen enormen Vorteil.

Also fing ich an, die Tools, welche ich bisher entwi­ckelt hatte, zu nutzen. Bei jeder neuen Idee, welche oft bei meinen Mandantenterminen kamen, stellte ich Fehler ab und es flossen neue Ideen ein.

Auch aktuell sind immer wieder die eine oder andere kleine Idee hilfreich und verbessern die Arbeitsweise und die Erkenntnisse für die Mandanten.

Ziel ist auch weiterhin – Die Finanzstruktur soll klar, struk­tu­riert und erfolg­reich sein.

Bei einem Meeting in Düsseldorf nahm ich mir ein Herz und stellte meine Beratungsstrategie unter den VIP Gästen einige Male vor.

Ich war über die positive Reaktion überrascht. Ich bekam ausschließlich sehr gute Feedbacks.

Aus diesen Feedbacks zog ich mir sehr viel Energie und arbeitete konse­quent weiter mit den Tools bezie­hungs­weise an der Weiterentwicklung der Tools.

Zwischenzeitlich hat sich meiner­seits bei der Vorbereitung der einzelnen Mandantentermine eine gewisse Routine eingestellt.

Grundlage bilden aktuell zwei Tools.

Das erste Tool zeigt die prozen­tuale Verteilung der monat­lichen Investitionen und Kosten. Dabei gibt es eine prozen­tuale Empfehlung, wieviel Prozent je Bereich ausgehend vom Netto anzustreben ist.

Diese Bereiche sind:

  • Wohnkosten,
  • Konsumkosten,
  • Absicherung & Vorsorge,
  • Kurzfristige Rücklagen (beispiels­weise für Urlaub und Puffer / Flexibilität),
  • Mittelfristige Investitionen (beispiels­weise für größere Anschaffungen wie Autokauf, Küche, Anzahlung Haus / Eigentumswohnung) und
  • Langfristige Investitionen (beispiels­weise für den Wohlstand im Alter oder ein bestimmtes Lebensziel erfüllen, finan­zielle Unabhängigkeit).

Einige Mandanten nannten zum Bespiel als Investitionsziele:

Eine eigene Meinung leisten können bzw. einen eigenen Standpunkt haben (da gehören Rücklagen dazu, wenn dadurch die Existenz durch das Verlieren des Einkommens oder der sozialen Stellung gefährdet ist).

Oder

Der Lebensmittelpunkt sollte jeder Zeit weltweit verlegbar sein.

Ich finde persönlich beide Punkte sehr interessant.

Das zweite Tool bildet die Bilanz der aktuell vorhan­denen Rücklagen & Investitionen.

Dieses Tool unterteilt

zum einen

in kurzfristige, mittel­fristige und langfristige Rücklagen und Investitionen

und zum anderen stellt

es die jeweilige prozen­tuale Verteilung in Geldwerte (beispiels­weise Tagesgeldkonto, Bausparen, Giro, Bargeld, …) und Sachwerte (beispiels­weise Gold, Silber, Aktien, Aktienfonds, …) dar.

Durch diese zwei einfachen Tools, welche jeweils übersichtlich auf eine A 4 Seite passen, hat der Mandant die komplette Ist Situation vor Augen.

Das Ganze in wenigen Sekunden.

Es kehrt immer mehr Routine auf Basis dieser Tools ein.

Ich bemerke, dass die Reaktionen von Interesse, Neugier bis zur Arroganz und Gleichgültigkeit reichen.

Was Fakt ist, am Thema Finanzen kommt ein Jeder von uns kaum vorbei.

Das Thema Finanzen gehört in die Schule wie auch das Thema Verkaufen. Aber das ist ein anderes Thema.

Klar – Geld allein macht nicht glücklich, jedoch ohne Geld sind die Probleme noch viel Größer.

Ich persönlich habe da lieber ein Problem mit Geld als viele Probleme ohne Geld, welche dann meist geballt kommen.

Was sich immer mehr heraus­kris­tal­li­siert, ist, dass der Bereich Konsum vor allem bei der jüngeren Generation die größte Herausforderung darstellt.

Die Konsumkosten (Umfang) reichen in meinem Mandantenstamm bis zu 75 Prozent des Nettoeinkommens bei empfoh­lenen 30 Prozent vom Netto. Es muss jede Woche mehrmals Essen gegangen werden, materi­eller Kleinkram muss oft gekauft werden, wie auch die neuste Mode oder Technik. Mangelndes Selbstbewusstsein muss dann mit Statussymbolen ausge­glichen werden.

Bei den gleichen Mandanten beobachte ich, dass die Zufriedenheit damit jedoch immer mehr zurückgeht.

Einmal Essen gehen beispiels­weise pro Monat und dieses Essen genießen, kann ein beson­deres Highlight sein und glücklich machen. Das Gefühl schwindet jedoch mit der steigenden Anzahl.

Weniger ist bekanntlich mehr.

Dieses Beispiel ist stell­ver­tretend. Das Gleiche trifft auch auf andere Bereiche zu.

Mit der Auswertung der Finanzstruktur (Tool) versuche ich dann, diese übertrie­benen Konsumkosten den Mandanten bewusst zu machen und schritt­weise kleine Änderungen nahe zu legen. Einige sind offen dafür, Einige reagieren mit Sätzen wie:

Ich will heute leben und will nicht verzichten.

Verzichten – das Thema wird kommen.

Entweder konti­nu­ierlich besser mit dem Einkommen umgehen und das Ganze mit einer gewissen Struktur versehen oder später dann zum Verzicht gezwungen sein.

Verzichten muss Jeder. Der Zeitpunkt ist beeinflussbar.

Bei klaren Worten habe ich das Gefühl, das sich doch der eine oder andere Mandant dann neu damit ausein­an­der­setzt. 20-30 Prozent verändern etwas, was meine Erfahrungswerte der letzten Monate sind.

Was mit den anderen 70-80 Prozent passiert, muss ich sicher nicht erläutern.

Wenn Du tust, was Du immer tust, bleibst Du auch da, wo Du immer warst.

Veränderung erfordert Mut und Willen.

Ich bringe in meinen Mandantenterminen gern den Vergleich mit einem 5 jährigen Kind. Wenn dieses Kind mit einmal zu ihrer Mutti sagen würde:

Mama, ich will so bleiben, wie ich bin. Ich will nichts mehr lernen und auch nicht mehr wachsen.

Die Mutti wäre sicher schockiert.

Warum denken so viele Erwachsene so?

Das Leben ist eine Reise mit stetiger Weiterentwicklung und ein dauer­hafter Lernprozess. Wir sammeln Erfahrungen aus Niederlagen und aus Erfolgen. Wir lernen von Freunden und Kollegen dazu. Bücher, Internet und TV haben auch einen großen Einfluss, wie die Entwicklung aussieht.

Und trotzdem sterben viele Menschen schon mit 30 und werden dann mit 80 begraben. Sie geben sich zeitig auf.

Das Ganze begegnet mir tagtäglich bei meinem Mandantenterminen. Eine ganze breite Palette.

Ich verstehe mich nebenbei oft als Psychologe und Motivator. Ich versuche Mut zu machen und den Blickwinkel auf das Leben zu ändern.

Jetzt gerade in dieser beson­deren Zeit sind doch mehr Menschen demoti­viert wie in normalen Zeiten (Corona).

Diese ungewisse Zeit hat auf der anderen Seite auch großen Einschluss beim Überdenken der Finanzstruktur.

Habe ich die richtigen Absicherungen,

habe ich genügend Sachwerte,

ist der Anteil der Geldwerte zu hoch,

Gerade jetzt ist eine breite Anlage- und Investitionsstruktur wichtig. Ein bunter Mix ist empfehlenswert.

Analysten und Propheten werden immer wieder nachge­lesen und zitiert.

Nebenbei will ich bemerken:

Würden diese „Personen“ nach der Erfolgsquote bezahlt werden, wären diese allesamt Sozialhilfeempfänger.

Und die Wenigen von ihnen, welche durch Zufall Recht hatten, lassen sich dann feiern.

Deshalb klar und sachlich rangehen. Bunt und breit aufstellen!

Aus der Praxis:

Vor 2-3 Wochen wurde ich um einen Termin gebeten. Es kam eine junge Person auf mich zu, um eine Zweitmeinung zu einer erfolgten Beratung zu erfahren. Wir verein­barten einen Gesprächstermin und sprachen über die statt­ge­fundene Beratung.

Bei der jungen Person stimmte das Baugefühl zu der statt­ge­fun­denen Beratung nicht.

Wie in meinen bishe­rigen Ausführungen geschildert, startete ich die Aufarbeitung der erfolgten Beratung auf Basis meiner klaren Finanzstruktur.

Nachdem wir gemeinsam die Daten erfasst hatten, fiel der jungen Person selbst auf, dass da ein Ungleichgewicht beraten wurde.

Und nicht nur das. Dieser Berater hatte mehr seine Provision im Hinterkopf. Er platzierte als Erstes die 2 Produkte, welche die meiste Provision abwarfen.

Des Weiteren lernte die Person gerade erst aus. 5-6 Nettogehälter Rücklagen in schnell verfüg­baren Geldwerten, was Grundlage ist, wurden gar nicht beachtet.

Und noch schlimmer. Die vorhan­denen Rücklagen sollten noch von Geldwerten in Sachwerte inves­tiert werden, womit die Person von der Flexibilität null Spielraum gehabt hätte.

Mir ist klar, dass der Bereich kurzfristige Anlagen (Geldwerte) weniger inter­essant für Berater ist. Jedoch ist das die Grundlage für jede weitere Anlage- bzw Investitionsform.

FLEXIBILTÄT kommt vor RENTABILITÄT!

Doch was passiert meist in der Realität? Es wird meist als Erstes eine langfristige Sparform platziert. Hauptsache es wird als Berater verdient. Das ist eine fachlich unbefrie­di­gende Beratungsstrategie.

Genau aus diesem Grund haben wir gemeinsam auf den Wunsch der jungen Person hin die unter­zeich­neten Verträge widerrufen.

Es wird jetzt in Ruhe eine für den Kunden ausge­wogene Struktur geschaffen.

Beginnend mit dem Aufbau von 5-6 Nettogehältern Rücklagen in Geldwerten (kurzfristig verfügbar), weiter zu mittel­fris­tigen Anlageformen in Geld- oder Sachwerten bis hin zu langfris­tigen Anlageformen in Sachwerten.

Der Zufluss (Einkommen) wird auch entspre­chend mit einem begrenzten prozen­tualen Teil des mtl. Nettoeinkommens abgesichert.

Achten Sie bitte in Ihrer eigenen Finanzstruktur auch darauf, dass die Beratung Ihnen hilft und nicht Ihrem Berater.

Nun haben Sie einen Einblick, aus welchen Grund diese Beratungsstrategie gewachsen ist.